Freitag, 31. Januar 2014

Spannende Kombination von Kapitalmarkt und Kommunikation

Bevor ich mich nach meinem Masterstudium „International Economics and Economic Policy“ an der Goethe-Universität Frankfurt auf ein Berufsfeld festlegen wollte, war es mir wichtig, einen Einblick ins Consulting zu bekommen. Bei stepstone.de wurde ich dabei auf die Stellenanzeige der cometis AG aufmerksam. Mein Wissen über den Finanzmarkt anwenden und mich gleichzeitig in den Bereich der Kommunikation einarbeiten zu können stellte ich mir als spannende Kombination und Herausforderung vor. Eine kurze Hintergrundrecherche zeigte mir die Vielfältigkeit und Relevanz von cometis im Bereich Finanzkommunikation, woraufhin ich mich für ein Praktikum bewarb.

Von Oktober 2013 bis Januar 2014 absolvierte ich daher ein Praktikum im Consulting der cometis AG. Dabei war ich einem Team fest zugeteilt, sodass ich immer einen Ansprechpartner hatte. Trotzdem bekam ich auch Einblick in die Arbeit der anderen Teams, in dem ich immer wieder Aufgaben von anderen Kollegen übernahm. Dadurch hatte ich immer etwas zu tun und war nur selten „auf der Suche“ nach Aufgaben.

Eine besonders interessante Aufgabe war für mich die Pitchvorbereitung: Ich nahm ein Unternehmen, dessen Produkte oder Dienstleistungen, Strategie etc. bis ins kleinste Detail auseinander, um Stärken und Schwächen in dessen Kommunikation herauszufiltern. Dabei musste ich nicht nur die Selbstpräsentation des Unternehmens, sondern auch auf die Reaktionen der Presse berücksichtigen. Bei der Einarbeitung in eine Präsentation mussten die Ergebnisse in griffige Wörter gefasst werden, die weder zu positiv noch zu negativ klingen und die dem Präsentierenden überzeugende Argumente im Verlauf des Pitchs liefern. Leider wurde der Pitch, den ich alleine vorbereitet habe, kurzfristig auf unbekannte Zeit verschoben, sodass ich nicht mehr mitbekomme, ob meine Vorbereitung zum Erfolg führt.

Auch die Mitarbeit bei Geschäftsberichten hat mir sehr gut gefallen. Um Aktionären einen Überblick zu verschaffen, habe ich den Verlauf der Aktie des jeweiligen Kunden beschrieben. Für den Wirtschaftsbericht verfasste ich das Marktumfeld der jeweiligen AG. Als Volkswirtin war es für mich besonders interessant, allgemeine Konjunkturdaten verständlich zu erklären und mit Statistiken zu verbinden, die für den Geschäftsbereich des Kunden relevant sind. Dadurch konnte ich mich über diverse Bereiche informieren – von Statistiken zur Bettenbelegung in Pflegeheimen bis hin zu den aktuellen Chancen im Solarmarkt.

Am Anfang war es sehr schwer für mich solche Texte zu verfassen, weil ich aus dem Studium an wissenschaftliches Schreiben gewöhnt war. Aber mit ein bisschen Übung und Feedback der Kollegen fiel es mir immer leichter, sodass ich auch ganze Kurzinterviews, Corporate News, Teaser, Frage und Antwortkataloge etc. verfasste. In diesem Zusammenhang habe ich auch viele Rechercheaufgaben übernommen. Mir hat es immer viel Spaß gemacht, mich dabei in die unterschiedlichsten Themengebiete einzuarbeiten. Nur die Recherche über Journalisten, die sich für ein gewisses Thema interessieren könnten, hat mir nicht gefallen, da es sehr anstrengend ist, jemand Zuständigen in der Redaktion zu erreichen.

Ein Projekt in der Dienstleistungsentwicklung hat mich eine längere Zeit im Praktikum begleitet. Hierfür stellte ich in Teamarbeit Kennzahlen zusammen und recherchierte Studien, die erste Daten zu den jeweiligen Kennzahlen liefern könnten. Durch die dabei notwendige intensive Auseinandersetzung mit IR-Arbeit habe ich vieles über Ziele und Strategie von Investor Relations gelernt. Außerdem habe ich gelernt, dass es in der Arbeitswelt manchmal nötig ist das wissenschaftliche Denken, das man auf der Uni gelernt hat, abzulegen, um erste Ergebnisse zu erzielen, bevor Datenvalidität und Methodik in den Vordergrund treten. Auch das Arbeiten mit Kennzahlen und die Diskussionen im Team haben mir dabei gut gefallen.

Natürlich habe ich auch einige allgemeine Aufgaben wie Übersetzungen, Übernahme des Telefondienstes, Aktualisieren der Datenbank etc. übernommen. Diese mussten meist auf der Stelle und schnell erledigt werden, wodurch ich meine Selbstorganisation und Flexibilität verbessern konnte. Da Ende Januar die IR-Konferenz 2014 anstand, habe ich auch in der Organisation des Events und am Tag selbst mitgearbeitet. Außerdem konnte ich an internen Schulungen teilnehmen, wobei mir vor allem die Schulung zur Jahresabschlussanalyse, in der wir gemeinsam GuV, Bilanz und Kapitalflussrechnung eines Unternehmens analysiert und bewertet haben, viel geholfen hat.

An manchen Tagen war ich schon morgens um 6 Uhr im Büro, um ein Media Monitoring durchzuführen. Es hat mich anfangs einige Überwindung gekostet so früh morgens schon effizient und unter Zeitdruck zu arbeiten, vor allem, wenn auch Übersetzungen der Artikel ins Englische gefordert wurden. Da es weder eine einheitliche Vorgehensweise noch ein vorgegebenes Format für das Media Monitoring gab, was besonders in solch einer Situation von Vorteil ist, entwickelten wir im Team einen Ablaufplan und eine standardisierte Vorlage, die das Media Monitoring in Zukunft optimieren und sehr vereinfachen kann. Da ich häufig bei den Media Monitorings mitgearbeitet habe, wurde dabei viel Wert auf meine Meinung und Erfahrung gelegt.

Dieses und weitere Beispiele gaben mir stets das Gefühl, Teil des Teams zu sein und nicht als „typische Praktikantin“ abgestempelt zu werden. Von Anfang an wurde ich gut aufgenommen und sofort ins Team integriert. Ich konnte jederzeit Fragen stellen, die mir immer beantwortet wurden. Außerdem wurde ich nicht nur nach meiner Meinung gefragt, diese wurde auch berücksichtigt. Dies hat mir meine Praktikumszeit sehr angenehm gestaltet. Ein Praktikum bei der cometis AG kann ich deshalb jedem weiterempfehlen, der viel aus einem Praktikum mitnehmen möchte und an einer spannenden Kombination von Kapitalmarkt und Kommunikation interessiert ist.

Katharina Bergmann, Praktikantin, 1. Oktober 2013 bis 31. Januar 2014